"Henri Quatre" wiedergelesen. Neue Perspektiven auf Heinrich Manns Doppelroman
Die Heinrich Mann-Gesellschaft lädt am 29. und 30. März mit dem Titel "Henri Quatre wiedergelesen. Neue Perspektiven auf Heinrich Manns Doppelroman" zur Jahrestagung nach Lübeck ein. Die Tagung findet im Audienzsaal im Rathaus zu Lübeck statt.
Der Doppelroman Die Jugend des Königs Henri Quatre und Die Vollendung des Königs Henri Quatre gehört nicht nur wegen seines stattlichen Umfangs zu den reichhaltigsten und komplexesten Texten Heinrich Manns; auch dessen Gesamtwerk scheint sich fast im Henri Quatre-Projekt zu konzentrieren. Schon die Entstehungsgeschichte ist werkumspannend und enthält zudem unterschiedlichste Phasen der europäischen Geschichte: Erste Ideen sammelte der Autor bereits im April und Mai 1893 auf einer frühen Frankreich-Reise; es folgen wechselnde Lektüre-, Recherche- und Konzeptionsphasen, bis Heinrich Mann am 2.2.1933 mit der Niederschrift beginnt. Er nimmt das Projekt mit ins Exil und schreibt bis zum 16.8.1938 daran. Die Entstehungszeit des Henri Quatre-Doppelromans umfasst somit alle politischen Aggregatszustände Deutschlands vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zum Faschismus bzw. antifaschistischen Exil. Zugleich umfasst der Roman die Entwicklung des politischen Herrschers wie des Privatmannes Henri. Dieses Spannungsfeld aus Privatgeschichte und Weltgeschichte, aus individualpsychologischer Studie und gesamtgesellschaftlicher Analyse lässt – trotz einer umfangreichen Forschungstätigkeit zum Henri Quatre – immer wieder neue Betrachtungen dieses Doppelromans zu.
Welche neuen Perspektiven lassen sich auf Die Jugend des Königs Henri Quatre und Die Vollendung des Königs Henri Quatre werfen? Wie lassen sich aktuelle Bereiche der Kulturwissenschaften an die Romane heranführen?
Die Tagung ist öffentlich.
Anmeldungen können per Mail an hmg@buddenbrookhaus.de erfolgen.
Das Tagungsprogramm und weitere Informationen finden Sie hier.