"Das putzt ganz ungemein."

Nachruf auf Hermann Kurzke

Am 17. Februar ist Hermann Kurzke im Alter von 81 Jahren verstorben. Die Thomas Mann Forschung und die Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft Sitz Lübeck e.V. verdanken ihm unendlich viel.
Mit seiner 1999 veröffentlichten Biografie „Thomas Mann. Das Leben als Kunstwerk“ etablierte er sich endgültig als Experte für den renommierten deutschen Autor. Seine Interpretationen und Deutungen von Manns Werken gelten bis heute als richtungsweisend. Kurzkes Kommentierung der „Betrachtungen eines Unpolitischen“, veröffentlicht 2009 in der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe, brachte eine neue Sichtweise in die Forschung. Auch zeichnete er für den zweiten Band der Essays Thomas Manns (1914-1926) der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe als Herausgeber verantwortlich.
Neben seinen literaturwissenschaftlichen Verdiensten, er beschäftigte sich u.a. auch mit Georg Büchner und Novalis und veröffentlichte zu beiden Autoren ebenfalls renommierte Biografien, galt sein zweiter Forschungsschwerpunkt der Theologie. Darüber hinaus verfasste er in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung jahrelang die Zeitschriftenschau. Bis zu seiner Emeritierung war er als Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz tätig.
Hermann Kurzke sprach auf zahlreichen Tagungen der Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft und veröffentlichte mehrfach wissenschaftlich fundierte und äußerst kluge Beiträge im Thomas Mann Jahrbuch. Im Jahr 2000 verlieh ihm die Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft für seine herausragenden Verdienste um die Erweiterungen der Grundlagen der Thomas Mann-Forschung im Bereich des Biografischen, des Quellenkritischen und der Textphilologie die Thomas Mann-Medaille.

Die Thomas Mann-Gesellschaft ist ihm zu tiefstem Dank verpflichtet und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Hans Wißkirchen, Lübeck im Februar 2024
Präsident der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft

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