Lektüre-Workshop: „Nach Haus, was heißt das überhaupt?“ – Meerfahrt mit Thomas Mann
Am 19. Mai 1934 bricht Thomas Mann zu seiner ersten Fahrt über den Atlantik auf. Bei seinem „Grenzgang“ in die Neue Welt erleben wir den 58-Jährigen als Emigranten und Erste-Klasse-Passagier, vor allem aber als Lesenden und Schreibenden, dem der Ozean zu einem „Meer von Erzählungen“ wird. Während er mit dem Schiff auf New York zusteuert, vertieft er sich in einen der frühesten Romane der Weltgeschichte, Miguel Cervantes Don Quijote – und fasst seine Reise- und Lektüreeindrücke später in einem autobiografischen Text zusammen.
In unserem Workshop wollen wir der Frage nachgehen, was die Don-Quijote-Lektüre in der konkreten Situation des Exils für Thomas Mann bedeutet und werfen dabei auch einen Blick auf die politische Situation in Spanien 1934. Zudem fragen wir danach, inwiefern die Amerikareise zu einer „Verwandlung“ Thomas Manns im Sinne des Tagungsthemas wird.
© Foto Anhalt
Oliver Fischer hat Germanistik und Kunstgeschichte studiert. Er arbeitet in Hamburg als freier Journalist, u.a. für Geo Epoche. 2016 hat er die Thomas Mann-Gesellschaft Hamburg gegründet und ist seitdem ihr erster Vorsitzender; außerdem Mitglied im Vorstand der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft. Im Herbst 2024 ist von ihm das Buch „Man kann die Liebe nicht stärker erleben – Thomas Mann und Paul Ehrenberg“ erschienen.
Textgrundlage: GW IX, 427-477. Alternativ ginge auch das schöne Insel-Bändchen von 1958 (antiquarisch).