"Ich bin sehr scharf im Kopf heute."

Lektüre-Workshop Thomas Manns „Der Erwählte“ und Hartmanns von Aue „Gregorius“

Thomas Mann hörte im Wintersemester 1894/1895 Vorlesungen des Münchner Germanisten Wilhelm Hertz über Hartmann von Aue. Dies hat nachhaltige Spuren bei ihm hinterlassen, allerdings zunächst ohne zeitnahe Effekte. Denn erst viele Jahrzehnte später erschien 1951 sein Roman „Der Erwählte“, der unmittelbar auf dem Versroman „Gregorius“ von Hartmann von Aue als Vorlage basiert. Das Thema, das beide Texte verbindet, war und ist brisant: Erzählt wird im mittelhochdeutschen Original – wie auch bei Thomas Mann – die Legende von dem guten Sünder Papst Gregorius, der ungewollt in einen doppelten Inzest verstrickt war.
Im Lektüre-Workshop wollen wir anhand von Schlüsselszenen das mittelalterliche Versepos und Thomas Manns Roman miteinander vergleichen. Dazu sind alle Teilnehmenden sehr herzlich eingeladen, ihre eigenen Vorschläge für Textstellen oder Fragen an den Text einzubringen.

Prof. Dr. Andrea Sieber ist seit 2016 Inhaberin der Professur für Ältere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Passau.

Textgrundlage:
Als Textgrundlage für Thomas Manns Roman „Der Erwählte“ kann jede Ausgabe verwendet werden; gern (antiquarisch): Thomas Mann: Der Erwählte.  S. Fischer, ISBN 978-3-596-29426-8

Als Textgrundlage für das mittelalterliche Versepos wird die aktuellste, zweisprachige Reclamausgabe empfohlen:
Hartmann von Aue: Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach dem Text von Friedrich Neumann neu hrsg., übers. und komm. von Waltraud Fritsch-Rößler. Reclam,  ISBN 978-3-15-018764-7

 

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