Lektüre-Workshop "Ein Traumgedicht vom Menschen"
Hans Castorp befasst sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit dem Menschen: Er studiert physiologische Bücher, macht sich „regierend“ Gedanken in seiner Balkonloge und ist Mittelpunkt der Diskussionen zwischen Naphta und Settembrini. Im Schneekapitel werden die gewonnenen Erkenntnisse zu einem Traum von großer Ausdruckskraft verdichtet. Hans Castorp nähert sich hier einem eigenen Standpunkt zum Leben an und bekommt laut Thomas Mann eine Ahnung von zukünftiger Humanität.
Im Lektüre-Workshop sollen die Symbolik des Traums und seine Beziehungen zum Gesamttext analysiert werden. Wir beleuchten etwa das zugrundeliegende Menschenbild und die Besonderheit des Mediums Traum als Mittel der Erkenntnis. Die Teilnehmenden sind herzlich dazu eingeladen, ihre eigenen Fragen zum Schneekapitel in die Diskussion einzubringen.
©Margret Witzke
Dr. Barbara Eschenburg hat Lehramt für die Fächer Deutsch und Kunst sowie Ethik der Textkulturen studiert. 2022 ist ihre Dissertation „Ist nicht der Russe der menschlichste Mensch?“ Thomas Manns Menschlichkeitsbegriff im Kontext russischer Literatur innerhalb der Thomas-Mann-Studien erschienen. Seit 2015 ist Barbara Eschenburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Buddenbrokkhaus tätig.
Textgrundlage ist das "Schnee"-Kapitel aus dem Zauberberg. Verwendet werden kann jede Ausgabe.