"Ich bin sehr scharf im Kopf heute."

Lektüre-Workshop: "Aufbruch ins Unbekannte. Hans Castorp unterwegs zum Zauberberg"

„Mein 1. Kapitel macht mir andauernd Skrupel und Sorgen“, schreibt Thomas Mann im Mai 1919, als er nach langer Zeit die Arbeit am Zauberberg wieder aufnimmt. Bei unserem Workshop wollen wir die ersten Kapitel des Romans in den Blick nehmen und der Frage nachgehen, mit welchen Schwierigkeiten der Autor bei der Wiederaufnahme des Stoffes zu tun hatte. Wir sprechen über die frühen Prägungen Hans Castorps in den Häusern seiner Familie und werfen einen Blick auf Thomas Manns aufwendige Recherchen für die Gestaltung der Hamburger Szenen. Wir beschäftigen uns dann mit den Themen und Motiven, die in Castorps Jugendjahren angelegt und für den Verlauf des Romans bedeutend sind, wie „Tod" und „Zeit“, „Halskrause“ und „Taufschale“. Dabei schauen wir auch auf weniger beachtete Aspekte wie Technik/ Industrialisierung und Hans Castorps künstlerische Ader, die ihn nach Ansicht eines Bekannten zum „Marinemaler“ qualifiziert." 

 © privat

Oliver Fischer hat Germanistik und Kunstgeschichte studiert. Er arbeitet in Hamburg als freier Journalist, u.a. für Geo Epoche. 2016 hat er die Thomas Mann-Gesellschaft Hamburg gegründet und ist seitdem ihr erster Vorsitzender; außerdem Mitglied im Beirat der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft. Im Herbst 2024 erscheint von ihm das Buch „Man kann die Liebe nicht stärker erleben – Thomas Mann und Paul Ehrenberg“. 

Textgrundlage sind die Kapitel 1 und 2 vollständig sowie das Kapitel 3 bis einschließlich "Neckerei. Viatikum. Unterbrochene Heiterkeit". Verwendet werden kann jede Ausgabe.

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