Staatsbibliothek zu Berlin: Thomas Manns „Zauberberg“ zwischen Demokratie und Diabolismus
Vortrag (PD Dr. Erik Schilling) & Lesung (Maria Hartmann)
Eine Veranstaltung in der Reihe (Fast) frisch aus der Druckerpresse – Neuerscheinungen 1924
Donnerstag, 27. Juni 2024, 19 Uhr
In der Ankündigung heißt es:
Thomas Manns „Zauberberg“ (1924) gilt als einer der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Reflexionen über das Wesen der Zeit behandelt er ein zentrales philosophisches Thema. Mit der Frage nach verschiedenen Formen von ‚Krankheit‘ greift er physiologische und psychologische Debatten auf. Der politische Hintergrund wird über die Lokalisierung kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs eingebunden. Und ideengeschichtlich umreißt der Roman ein breites Spektrum zwischen Katholizismus und Freimaurertum.
Die Figur Settembrini ist im „Zauberberg“ als Aufklärer, Freigeist, Demokrat gezeichnet. Die entsprechenden Gegensätze zu seinem Gegenspieler Naphta wurden vielfach herausgearbeitet. Ein zentraler Aspekt blieb dabei jedoch unberücksichtigt: Der Atheist Settembrini beruft sich regelmäßig auf den Teufel. Diesen erstaunlichen Befund werde ich in dem Vortrag untersuchen und zu einer Perspektive auf die Funktion von Zweideutigkeit im „Zauberberg“ verallgemeinern. Begleitend dazu werden Passagen aus dem Werk „Zauberberg“ gelesen.
Vortrag: Erik Schilling ist Privatdozent an der LMU München; momentan vertritt er eine Professur für Neuere deutsche Literatur an der Universität Bielefeld.
Lesung: Maria Hartmann ist häufig im Fernsehen, Rundfunk und Theater zu erleben, ihre Passion gilt darüber hinaus besonders literarischen Lesungen.
Veranstaltungsort: Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Unter den Linden
Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.