Thomas Mann

Rubrik „Neue Bücher“

Auf der Website der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft findet sich die Rubrik „Neue Bücher“. Diese Seite haben wir nun für Sie neu strukturiert. Sie finden ab sofort Publikationsankündigungen rund um Thomas Mann und die Familie Mann untergliedert in drei Kategorien. Die jeweils neuen Einträge werden im Newsletter vermeldet.

Oliver Fischer:
Man kann die Liebe nicht stärker empfinden. Thomas Mann und Paul Ehrenberg
(Rowohlt, Hamburg 2024)
«Man kann die Liebe nicht stärker erleben», notiert Thomas Mann 1943 über seine Beziehung zu Paul Ehrenberg. Die beiden begegnen sich 1899 in einem Münchner Salon. Ehrenberg studiert Tiermalerei, Thomas Mann ist Redakteur des «Simplicissimus» und schreibt an seinem ersten Roman «Buddenbrooks». Die Begegnung reißt den schüchternen Thomas aus seiner sorgsam gepflegten Distanz. Paul besucht mit ihm Kaffeehäuser und die Schwabinger Faschingsbälle – für den Lübecker Patriziersohn eine neue Erfahrung von Leichtigkeit und Lebenslust. Vielleicht findet er bei Paul sogar körperliche Erfüllung, wie ein neuer Blick auf die Quellen zeigt. Mehrere Jahre hält diese enge Freundschaft an. Aber auch danach behalten beide füreinander große Bedeutung – auch als sich die Wege 1933 trennen: Paul bleibt in Deutschland und arrangiert sich mit den Nazis, Thomas geht ins Exil.
Wie die Lebenswege der beiden verlaufen, wird von Oliver Fischer detailliert beschrieben – bis hin zum Roman «Doktor Faustus», in dem Thomas Mann der Liebe seines Lebens ein zwiespältiges Denkmal setzt: Als schillernder Geiger Rudi Schwerdtfeger geistert Paul Ehrenberg durch den Roman und wird am Ende von einer eifersüchtigen Geliebten erschossen.
Hamburg: Rowohlt 2024

 

Heinrich Breloer
Ein tadelloses Glück. Der junge Thomas Mann und der Preis des Erfolgs.
(Pengiun Verlag, München 2024)
Heinrich Breloer hat mit seinem TV-Mehrteiler »Die Manns« unser Bild von Thomas Mann geprägt wie niemand sonst. Marcel Reich-Ranicki bezeichnete die Filme als »Glanzstück« und »Höhepunkt der deutschen Filmkunst«. In »Ein tadelloses Glück« erzählt Breloer nun die ereignisreiche Vorgeschichte: Vom Aufstieg Thomas Manns, seiner Liebe zu Männern, seinem Werben um Katia Pringsheim und dem deutsch-jüdischen Bündnis ihrer Familien in den entscheidenden Jahren vor Beginn des Ersten Weltkriegs. Mit seinem einzigartig szenischen Erzählstil zeigt Heinrich Breloer Katia und Thomas in ihrem Kampf um Kunst, die Liebe und das Überleben so lebendig und unmittelbar wie nie zuvor.
München: Penguin Verlag 2024

 

Kurt Loewenstein und Thomas Mann: Der vergessene Aufsatz zur jüdischen Problematik im Doktor Faustus (1948). Eine Dokumentation.
Herausgegen und kommentiert von Dirk Heißerer und Klaus Kanzog
Der von der Forschung vergessene und nach siebzig Jahren wiederentdeckte fundamentale Aufsatz Kurt Loewensteins im Mitteilungsblatt (Tel-Aviv) vom Juli 1948 zur jüdischen Problematik in Thomas Manns Exilroman Doktor Faustus (1947) lenkt zusammen mit Manns Reaktion darauf unsere Aufmerksamkeit auf die innovative Dynamik der Erzählweise im Doktor Faustus, auf die Überwindung der Gepflogenheiten der beliebten Schlüsselliteratur zu Gunsten einer diagnostischen phänomenologischen Schreibweise. Nach dem Ende des Krieges und der Diskussion um »innere« und »äußere« Emigration wurde die Rezeption des Doktor Faustus durch autobiographische Fragestellungen einseitig strapaziert. Es ist daher an der Zeit, Thomas Manns innovative Energie des Erzählens angemessen nachzuvollziehen. Klaus Kanzog greift in seiner Studie zu Thomas Manns phänomenologischem Erzählen die von Kurt Loewenstein ausgehenden Impulse zum ›close reading‹ auf. Reaktionen von Freunden Manns wie Hans Reisiger und Annette Kolb auf ihre Darstellungen im Roman werden in einem Anhang vorgestellt und diskutiert.
Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann 2024

 

Thomas Mann Quiz
Thomas Mann in allen Facetten: 100 Fragen rund um den Literaturnobelpreisträger
Thomas Mann zählt zu den bedeutendsten Romanciers und Essayisten des 20. Jahrhunderts. Und sein erzählerisches Universum, bevölkert von Figuren wie Tonio Kröger, Felix Krull, Clawdia Chauchat oder Tony Buddenbrook ist ebenso schillernd wie die skandalumwitterte Familiengeschichte der Manns. Das alles bietet mehr als genug Stoff für die 100 Fragen und Antworten des „Thomas Mann-Quiz“, das sich spielerisch mit dem Leben, Werk und Wirken des großen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers auseinandersetzt.
Die Fragen und Antworten stammen von Carsten Tergast. Der gelernte Buchhändler ist seit seinem Studium fasziniert von der Literatur um 1900 mit all ihren Facetten und Auswirkungen bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. So begegnet man im Quiz nicht nur Thomas Mann selbst und seiner Familie, sondern auch Gerhart Hauptmann und Berthold Brecht, Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque. Es geht nach Lübeck und Kalifornien, Venedig und Düsseldorf, an den Zürichsee und nach München.
Wer das Quiz durchgespielt hat, hatte nicht nur einen schönen Zeitvertreib, sondern weiß auch, welcher Buddenbrook äußerlich und charakterlich die Züge Thomas Manns trägt, was Katia Manns Lieblingssüßigkeit war und wem Mynheer Peeperkorn aus dem „Zauberberg“ nachempfunden ist.
Düsseldorf: Droste Verlag GmbH und Grupello Verlag 2024

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