Thomas Mann

Termine der Thomas Mann-Gesellschaft

Gemeinsame Herbsttagung der Heinrich Mann-Gesellschaft und der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft

"1918ff.: Politische und ästhetische Spannungsfelder im Werk Heinrich und Thomas Manns"

Die Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft und die Heinrich Mann-Gesellschaft, beide in Lübeck ansässig, wollen das Jahr 2018 (100 Jahre nach der Novemberrevolution und dem Ende des Ersten Weltkriegs) zum Anlass für ein besonderes gemeinsames Projekt nehmen. Denn die Jahre von 1918 an sind eine ebenso ereignisreiche wie prägende Phase – für das persönliche Verhältnis der Brüder, aber insbesondere für wichtige politische und ästhetische Spannungsfelder in ihrem Schreiben. Persönlich hat die kritische Auseinandersetzung mit den literarischen Werken und gesellschaftlichen Haltungen ‚des anderen‘ einen Höhepunkt erreicht. Politisch setzen sich beide in einer „repräsentativen Gegensätzlichkeit“ mit dem Ersten Weltkrieg, der Münchner Räterepublik, europäischen Entwicklungen – kurz: mit der Frage nach Kaiserreich und Republik – auseinander. Auch literarisch lohnt es sich, die Texte von Heinrich und Thomas Mann in der Phase um 1918 oder in den Zwischenkriegsjahren einmal neu übereinanderzulegen: ob „Der Untertan“, „Die Armen“ und „Herr und Hund“, „Gesang vom Kindchen“, Arbeitsphasen am „Zauberberg“; ob „Kaiserreich und Republik“ und „Betrachtungen eines Unpolitischen“ – oder weitere, durch die Gesamtausgaben wieder aufgefundene bzw. neu kommentierte Essays. Neben politischen Aspekten soll dabei die unterschiedliche (oder auch überraschend ähnliche!) Auseinandersetzung der Brüder mit ästhetischen Fragen in den Blick genommen werden: Wie reagieren Heinrich und Thomas Mann auf die Kunst-, Theater- und Literaturszene Münchens um 1918 und in den 1920er Jahren? Welche Lektüren aus der europäischen oder gar Weltliteratur haben beide Schriftsteller in diesen Jahren geprägt? Welche Schreib-Muster bilden sich – vielleicht gerade in der kritischen Auseinandersetzung miteinander – bei beiden heraus? In den individuellen Antworten auf solche Fragen und in der vergleichenden Analyse von Thomas und Heinrich Manns Texten kann – über einen privaten Bruderzwist weit hinausgehend – eine Signatur sichtbar werden, die politische wie ästhetische Umbrüche der Jahre 1918ff. repräsentativ abbildet.

Dieses wissenschaftliche Erkenntnisinteresse wird eine gemeinsame Tagung der Heinrich Mann-Gesellschaft und der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft nachgehen, die vom 21.-23. September 2018 in Lübeck stattfinden wird. Wir erwarten uns Vorträge, die vergleichend und ohne einseitige Auf-/Abwertungen das schriftstellerische Werk beider Brüder in den Blick nehmen und dadurch ästhetische und politische Phänomene der Jahre 1918ff. neu zu fassen suchen.

Wir freuen uns auf Ihre Vortragsbewerbungen! Bitte richten Sie Ihre Themenvorschläge (versehen mit Arbeitstitel, Kurzexposé und Informationen zu Ihrer Person) bis zum 1. Januar 2018 per Email an:

Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum / Buddenbrookhaus, Lübeck
Helene.hoffmann@buddenbrookhaus.de

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